Richtlinie gegen irreführende Informationen in einer Krise
Bewaffneter Konflikt
Zusammenfassung
Mai 2022
Wir ergreifen Maßnahmen gegen Accounts, wenn sie die Services von X zur Verbreitung falscher oder irreführender Informationen nutzen, die Bevölkerungsgruppen, die von einer Krise betroffen sind, Schaden zufügen könnten.
Eine Krise ist eine Situation, in der Leben, körperliche Sicherheit, Gesundheit oder Lebensunterhalt grundsätzlich bedroht sind und die für Menschen und die Gemeinschaften, in denen sie leben, nicht allein zu bewältigen sind.
In Krisenzeiten – z. B. bewaffneten Konflikten, Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und großen Naturkatastrophen – besteht eine besondere Gefahr, dass falsche und irreführende Informationen schutzbedürftigen Menschen Schaden zufügen. Deshalb ergreift X Maßnahmen gegen irreführende Informationen, die das Potenzial haben, die Krisendynamik zu beeinflussen und schutzbedürftige Personen Risiken auszusetzen.
Derzeit fallen internationale bewaffnete Konflikte in den Geltungsbereich dieser Richtlinie. In diesem Kontext legen wir den Fokus auf irreführende Informationen, die in der Lage sind:
- Als Vorwand für weitere Aggression durch bewaffnete Akteur*innen, Kriegsparteien oder Kämpfer*innen zu dienen
- Die erzwungene oder vorsorgliche Evakuierung schutzbedürftiger Personengruppen auszulösen oder zu erhöhten humanitären Bedürfnissen zu führen
- Dazu zu führen, dass humanitäre Schutz-, Menschenrechts- oder Nothilfe-Organisationen weniger gut in der Lage sind, Unterstützung zu bieten oder die betroffene Bevölkerung zu erreichen
- Zu gezielten Angriffen oder zur Überwachung von Gruppen, die basierend auf ihrer politischen, religiösen, ethnischen oder ideologischen Zugehörigkeit oder Mitgliedschaft identifiziert werden können, oder von Organisationen und Akteur*innen, die unter dem Schutz des humanitären Völkerrechts stehen, anzustacheln
- Potenzielle Waffenruheabkommen, Friedenssicherungseinsätze oder diplomatische Lösungen für Konflikt oder Unsicherheit sowie ähnliche Entwicklungen zu stören
Diese Seite wird in Zukunft aktualisiert, wenn diese Richtlinie auf weitere Arten von Krisenereignissen erweitert wird.
Was verstößt gegen diese Richtlinie?
Kriterien
Inhalte in Bezug auf Konflikte gelten als Verstoß im Rahmen dieser Richtlinie, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Sie stellen eine Tatsachenbehauptung auf, die definitiv formuliert ist.
- Sie sind basierend auf weithin verfügbaren, maßgeblichen Quellen nachweislich falsch oder irreführend.
- Sie werden wahrscheinlich die öffentliche Sicherheit beeinträchtigen oder ernsthaften Schaden verursachen.
Im Kontext internationaler bewaffneter Konflikte ergreifen wir Maßnahmen gegen posts, die Folgendes enthalten:
- Falsche Berichterstattung oder Informationen, die die Bedingungen vor Ort bei der Konfliktentwicklung falsch darstellen
- Falsche Behauptungen in Bezug auf Gewaltanwendung, Übergriffe auf Gebietshoheit oder Waffeneinsatz
- Nachweislich falsche oder irreführende Vorwürfe von Kriegsverbrechen oder massenhaften Gräueltaten gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen
- Falsche Informationen zur Reaktion der Völkergemeinschaft, Sanktionen, Abwehrmaßnahmen und/oder humanitären Einsätzen
Was verstößt nicht gegen diese Richtlinie?
Die folgenden Arten von Informationen/Ausdrücken verstoßen im Allgemeinen nicht gegen die Richtlinie:
- Scharf formulierte Kommentare, Meinungen und/oder Satire verstoßen nicht gegen die Richtlinie, sofern sie keine falschen oder irreführenden Tatsachenbehauptungen enthalten.
- Informationsersuchen (d. h. wenn legitime Fragen zu einem relevanten Ereignis gestellt werden) verstoßen nicht gegen die Richtlinie, es sei denn, es liegen Anzeichen vor, dass die Inhalte während der Dauer einer Krise ein Muster schädlichen Verhaltens zeigen.
- Richtigstellung oder Faktenchecks (d. h. Fällen, in denen nur deshalb auf eine falsche Behauptung hingewiesen wird, damit sie widerlegt werden kann) verstoßen nicht gegen die Richtlinie. Wir erlauben die Reproduktion falscher Informationen oder irreführender Inhalte, wenn durch eine Analyse gezeigt wird, dass/warum der Inhalt irreführend ist.
- Nachrichtenberichterstattung: In den meisten Fällen verstoßen auf Fakten basierende Beschreibungen aktueller Ereignisse nicht gegen die Richtlinie, selbst wenn diese Beschreibungen irreführende Informationen enthalten oder einbeziehen.
- Persönliche Anekdoten oder Ich-Erzählungen. Wir setzen die Richtlinie gegen irreführende Informationen in einer Krise nicht bei Berichten oder Ich-Erzählungen zu spezifischen Ereignissen oder Vorfällen durch, die anderweitig nicht verifizierbar sind. Beachte, dass andere Teile der X Regeln, einschließlich unserer Richtlinien zu irreführenden und betrügerischen Identitäten und zur Plattformmanipulation, ebenfalls gelten.
Was geschieht bei Verstößen gegen diese Richtlinie?
Account-Berechtigung
Wir versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten, indem wir Impressions für Inhalte, die gegen Regeln verstoßen, auf X einschränken. Höchste Priorität bei der Durchsetzung erhalten posts mit hoher Sichtbarkeit und posts von sehr bekannten Accounts, z. B. von Accounts staatsnaher Medien oder von verifizierten Accounts offizieller Regierungsstellen, und/oder posts mit einer hohen Anzahl von Impressions oder Interaktionen („Gefällt mir“-Markierungen, Reposts usw.).
Warnhinweis
Wenn posts irreführende Informationen in Bezug auf einen aktiven internationalen bewaffneten Konflikt enthalten, können wir den post hinter einem Interstitial verbergen, in dem Nutzer*innen informiert werden, dass der post unsere Richtlinie gegen irreführende Informationen in einer Krise verletzt. Andere können den post dann nicht reposten, mit „Gefällt mir“ markieren oder anderweitig mit ihm interagieren, damit die irreführenden Informationen nicht weiter verbreitet werden, und der Hinweis enthält einen Link zu den X Regeln.Dadurch wollen wir eine Aufzeichnung der Inhalte auf der Plattform, die gegen die Regeln verstoßen, festhalten und gleichzeitig dafür sorgen, das Nutzer*innen den schädlichen, irreführenden Informationen nicht direkt ausgesetzt werden.
Einschränkung der Sichtbarkeit des Inhalts
Schließlich können wir die Sichtbarkeit von posts oder Accounts reduzieren, wenn wir mit hoher Sicherheit davon ausgehen, dass sie die Richtlinie gegen irreführende Informationen in einer Krise verletzen. Wenn wir feststellen, dass die Accounts weiter gegen die Richtlinie verstoßen, kann die stärkere Verbreitung erneut eingeschränkt werden.
Die Sichtbarkeit kann durch folgende Maßnahmen eingeschränkt werden:
- posts und Reposts von diesen Accounts können in bestimmten Teilen des X Produkts nicht empfohlen werden (z. B. in den Suchergebnissen nicht an der obersten Position angezeigt werden).
- Antworten des Accounts werden in Unterhaltungen weiter unten angezeigt.
- posts vom Account selbst werden von der Empfehlung in E-Mails oder innerhalb des Produkts ausgeschlossen.
Maßnahmen bei wiederholten Verstößen
Wenn Accounts wiederholt gegen diese Richtlinie verstoßen, ziehen die Verstöße bestimmte Durchsetzungsmaßnahmen wie im folgenden beschrieben nach sich. Zwei angewendete Hinweise innerhalb von 30 Tagen führen zu einer 12-stündigen Account-Sperre. Drei oder mehr angewendete Hinweise innerhalb von 30 Tagen führen zu einer 7-tägigen Account-Sperre.
Wenn du der Meinung bist, dass dein Account fälschlicherweise gesperrt wurde, kannst du Einspruch einlegen.
Zusätzliche Ressourcen
Weitere Informationen über unseren derzeitigen Ansatz in Bezug auf den Krieg in der Ukraine findest du hier und über unsere Richtlinien zu Fehlinformationen hier.
Informiere dich auch über unsere Palette an Durchsetzungsmaßnahmen und über unseren Ansatz bei der Entwicklung und Durchsetzung von Richtlinien.